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Email Academy: Wie und warum Sie eine eigene Domain einrichten sollten
Die Einrichtung einer benutzerdefinierten Versanddomain ist nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Zustellbarkeit von E-Mails, das Vertrauen in die Marke, die Sicherheit und die Kontrolle.
Ganz gleich, ob Sie Newsletter, Werbeangebote oder Transaktions-E-Mails versenden, die Domain, von der aus diese E-Mails versendet werden, spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung ihrer Wirksamkeit. Viele Unternehmen, vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU), beginnen oft mit kostenlosen Domains, die von E-Mail-Dienstanbietern (ESPs) wie Gmail oder Yahoo! bereitgestellt werden.
Auch wenn dies eine kostengünstige Lösung mit geringem Aufwand zu sein scheint und im Allgemeinen ein guter Anfang ist, kann der Rückgriff auf kostenlose Domains Ihre E-Mail-Marketingbemühungen und Ihr Markenimage auf lange Sicht erheblich beeinträchtigen.
Wenn Sie eine benutzerdefinierte Versanddomain einrichten und diese nicht authentifizieren, entgehen Ihnen wesentliche Vorteile, die Ihre Zustellbarkeit verbessern und Ihre Marke schützen.
Natalie Lynch, Leitende Führungskraft im Bereich Product bei Sinch Mailjet, und Julia Ritter, Managerin im Bereich E-Mail-Marketing bei Sinch Mailjet, erläuterten in unserem neuesten englischen Webinar, der Email Academy, warum die Investition in eine benutzerdefinierte Versanddomain und deren Authentifizierung bei Ihrem ESP für jedes Unternehmen ein kluger Schritt ist.
Inhaltsverzeichnis
Spoofers und Phisher lieben kostenlose Domains
Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens im Posteingang aufbauen
E-Mail-Authentifizierung
Verbesserung der Absender-Reputation
Einhaltung von DSGVO
Schritt 1: Wählen und registrieren Sie Ihre Domain
Schritt 2 - Wählen Sie einen ESP
Schritt 3 - Konfigurieren Sie Ihre DNS-Einstellungen
Schritt 4 - Authentifizieren Sie Ihre Domain
Was ist eine benutzerdefinierte Domain?
Zunächst einmal sollten wir wohl definieren, was genau eine benutzerdefinierte Absenderdomain (auch personalisierte oder individuelle Versanddomain genannt) im Bereich E-Mail-Marketing ist.
Eine benutzerdefinierte Absenderdomain ist eine eigene personalisierte Adresse, die für den Versand von Ihren E-Mails verwendet wird.
Als Geschäftsleute oder KMU-Besitzende möchten Sie in der Regel eine benutzerdefinierte Versanddomain, die zu Ihrer Unternehmenswebsite passt und mit Ihrem Unternehmen in Einklang steht.
Wenn Sie zum Beispiel ein Geschäft für handgefertigte Hemden in Berlin mit der Website-Domain www.hemdmanufaktur-berlin.de betreiben, sollte Ihr E-Mail-Marketing von der gleichen Domain aus versendet werden.
Anstatt von einer freien Domain-Adresse wie hemdmanufaktur-berlin@gmail.com zu senden, können Sie von einer Adresse senden, die Ihr Unternehmen oder Ihre Marke widerspiegelt.
Hier sind einige Beispiele:
Beispiel | Benutzerdefinierter Domainname |
---|---|
Beispiel | |
Vorname | david@hemdmanufaktur-berlin.de |
Benutzerdefinierter Domainname | |
Nachname | hartmann@hemdmanufaktur-berlin.de |
Initialen | dh@hemdmanufaktur-berlin.de |
Kombiniert | davidhartmann@hemdmanufaktur-berlin.de |
Medien | media@hemdmanufaktur-berlin.de |
Support | support@hemdmanufaktur-berlin.de |
Retouren | retouren@hemdmanufaktur-berlin.de |
Was ist eine kostenlose Domain?
Eine kostenlose Domain für den E-Mail-Versand ist dagegen in der Regel eine von einem Posteingangsdienstanbieter bereitgestellte Domain, die Sie zum Senden von E-Mails verwenden können, ohne eine eigene benutzerdefinierte Domain einrichten zu müssen. Diese Domains werden oft von vielen Nutzern gemeinsam genutzt und sind in der Regel mit dem Domainnamen des ESP versehen.
Die Verwendung einer kostenlosen Domain für den E-Mail-Versand ist zwar praktisch, bringt aber im Vergleich zur Verwendung einer benutzerdefinierten Domain einige Einschränkungen mit sich, die wir im Folgenden erläutern werden.
Warum eine benutzerdefinierte Domain verwenden, wenn eine gratis Domain so einfach ist?
Die Einrichtung einer benutzerdefinierten Versanddomain bietet mehrere Vorteile, die Ihre E-Mail-Marketingbemühungen erheblich verbessern können. Hier sind die wichtigsten Vorteile:
Spoofers und Phisher lieben kostenlose Domains
Kostenlose E-Mail-Dienste unterliegen in der Regel einer weniger strengen Kontrolle und Überwachung als benutzerdefinierte Domains. Das bedeutet, dass böswillige Aktivitäten oft über längere Zeiträume unbemerkt bleiben und Phishern die Möglichkeit geben, mit geringerem Risiko einer sofortigen Entdeckung zu operieren.
Die meisten kostenlosen E-Mail-Anbieter verfügen zwar über Richtlinien gegen Missbrauch, aber die schiere Menge der Nutzer macht es schwierig, diese Richtlinien wirksam durchzusetzen. Dies bietet böswilligen Akteuren eine sichere Option kostenlose Domains auszunutzen.
Was hat das mit Ihnen zu tun?
E-Mail-Spoofing ist eine Form des Phishings, bei der Betrüger betrügerische E-Mails versenden, die so aussehen, als kämen sie von einem vertrauenswürdigen, erkennbaren Unternehmen. Ziel ist es, Kontodaten, Finanzinformationen oder andere Daten zu sammeln, mit denen die Cyberkriminellen ihre Taten ausführen können.
Wenn Spoofers immer wieder versuchen in Ihrem Namen betrügerische E-Mails zu versenden, wird das Vertrauen der Kunden in Ihr Unternehmen gemindert. Das wollen Sie vermeiden. Durch die Einrichtung einer benutzerdefinierten Domain erschweren Sie es Cyberkriminellen Ihr Unternehmen zu imitieren und schützen so Ihre Abonnenten verstärkt vor Phishing-Angriffen.
Sie können sich das gesamte englische Email Academy-Webinar ansehen, in welchem unsere Expertinnen Julia Ritter und Natalie Lynch erörtern, wie Sie den Erfolg der E-Mail-Zustellung durch die Optimierung Ihrer Mail-Domain sicherstellen können.
Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens im Posteingang aufbauen
Es ist schon schwierig genug, Abonnenten zum Öffnen Ihrer E-Mails zu bewegen. Und mit der Zunahme von Spoofing, Phishing-Betrug und anderen Cyberangriffen sind die Verbraucher skeptischer gegenüber E-Mails als je zuvor.
Sie brauchen keinenweiteren Grund für Ihre Abonnenten, Ihre E-Mails zu ignorieren oder, noch schlimmer, sie in den Spam-Ordner zuschicken.
Um das Vertrauen in Ihre Marke und Ihr Unternehmen im Posteingang zu erhöhen, können Sie eine benutzerdefinierte Domain registrieren und diese bei Ihrem ESP authentifizieren. E-Mails, die von einer benutzerdefinierten Domain gesendet werden, erscheinen den Abonnenten professioneller und vertrauenswürdiger, was zu einer Erhöhung der Öffnungsrate führen kann, da die Empfänger die Domain des Unternehmens erkennen.
E-Mail-Authentifizierung
Bei der Einrichtung einer benutzerdefinierten Domain sollten Sie Ihre E-Mail-Authentifizierungsprotokolle ordnungsgemäß konfigurieren, um Ihre Identität als E-Mail-Absender zu überprüfen und die Integrität Ihrer Nachrichten zu gewährleisten.
Dies ist äußerst wichtig, da es nicht nur die Zustellbarkeit Ihrer E-Mails und die Chancen, im Posteingang zu landen erhöht, sondern auch die Sicherheit Ihrer Kampagnen verbessert.
Die drei Hauptprotokolle sind:
SPF (Sender Policy Framework): Mit diesem Protokoll können Domainbesitzer angeben, welche IP-Adressen berechtigt sind, E-Mails im Namen ihrer Domain zu versenden. Es hilft den Mailservern der Empfänger zu überprüfen, ob die E-Mail von einer autorisierten Quelle stammt, und erhöht so die Zustellbarkeit.
DKIM (DomainKeys Identified Mail): DKIM fügt dem E-Mail-Header eine digitale Signatur hinzu, die mit einem privaten Schlüssel erstellt wird. Der Mailserver des Empfängers verwendet den öffentlichen Schlüssel, der in den DNS-Einträgen des Absenders veröffentlicht ist, um zu überprüfen, ob die E-Mail tatsächlich von der angegebenen Domain gesendet wurde und nicht während der Übertragung verändert wurde.
DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting, and Conformance): DMARC baut auf SPF und DKIM auf, indem es ein Regelwerk hinzufügt, das festlegt, wie E-Mails zu behandeln sind, die die Authentifizierungsprüfungen nicht bestehen. Außerdem bietet es einen Mechanismus für den Empfang von Berichten über die Ergebnisse der E-Mail-Authentifizierung, der den Domaininhabern hilft, ihre E-Mail-Sicherheit zu überwachen und zu verbessern.
Google und Yahoo! haben seid Februar 2024 neue Richtlinien. Die DKIM- und SPF-Authentifizierung für Versender von Massen-E-Mails ist nun obligatorisch. Absender müssen auchDMARC mit der Richtlinie p=none einrichten.
Verbesserung der Absender-Reputation
Eine benutzerdefinierte Domain trägt zum Aufbau eines positiven Absenderrufs bei. Aber woher kennen Sie Ihre Absender-Reputation? Nun, verschiedene Posteingänge und Internetdienstanbieter (ISPs) verwenden unterschiedliche Bewertungsalgorithmen, um Ihre Absenderwertung zu berechnen, aber alle basieren mehr oder weniger auf ähnlichen Parametern:
Der Sendeverlauf
Anzahl der Spam-Beschwerden im Zusammenhang mit Ihrem Domainnamen
Anzahl der Spam-Fallen, in denen Ihre E-Mails hängen bleiben
Die verschiedenen von Ihnen festgelegten Authentifizierungsprotokolle (SPF, DKIM, DMARC...)
Wenn Ihre Nachrichten von den Empfängern als Spam gekennzeichnet werden, leidet Ihr Ruf, und künftige Nachrichten werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit im Junk-Ordner landen.
Es ist ein Teufelskreis - als Spam gekennzeichnet zu werden, führt zu einem schlechten Ruf, und ein schlechter Ruf erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie erneut gekennzeichnet werden.
ISPs verfolgen das Sendeverhalten von Domains, und eine konsistente Versanddomain kann dazu beitragen, einen guten Ruf zu erhalten - was wiederum zu einer besseren Platzierung im Posteingang führt.
Einhaltung von DSGVO
Die Einrichtung einer benutzerdefinierten E-Mail-Domain kann Ihnen auch bei der Einhaltung von Datenschutzvorschriften wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem CAN-SPAM Act helfen. Verbesserte Sicherheitsmaßnahmen können nur über benutzerdefinierte Domains implementiert werden, wie z. B. die bereits erwähnten E-Mail-Authentifizierungsprotokolle. Dies hilft, E-Mail-Spoofing und Phishing-Angriffe zu verhindern, Nutzerdaten zu schützen und eine sichere Kommunikation zu gewährleisten.
Außerdem wird bei E-Mails, die von einer benutzerdefinierten Domain gesendet werden, der Absender eindeutig identifiziert, so dass die Nutzer wissen, wer sie kontaktiert. Dies ist entscheidend für die Einholung einer informierten Zustimmung zur Datenverarbeitung und für die Bereitstellung klarer Opt-in-Optionen, wie von der DSGVO gefordert.
Suchen Sie einen Leitfaden für die Einhaltung von Datenschutzgesetzen, einschließlich DSGVO (und falls sie auch Daten außerhalb Deutschlands verwenden: CCPA und HIPAA) sowie Ratschläge für die Verwendung von E-Mail-Authentifizierung, um Ihre Kontakte, Ihren Ruf und Ihre E-Mail-Zustellbarkeit zu schützen? Unser Schwesterunternehmen Sinch Mailgun hat kürzlich einen Leitfaden zur Einhaltung von E-Mail- und Sicherheitsvorschriften veröffentlicht, in dem alles Wissenswerte erläutert wird.
Einrichten einer benutzerdefinierten Domain
Die Einrichtung einer eigenen Absenderdomain umfasst mehrere Schritte, darunter die Validierung der Domain und die Authentifizierung. Hier finden Sie eine schnelle und detaillierte Anleitung:
Schritt 1: Wählen und registrieren Sie Ihre Domain
Bevor Sie eine benutzerdefinierte Versanddomain einrichten können, müssen Sie eine Domain registrieren lassen (falls Sie das noch nicht getan haben). Dies kann über verschiedene beliebte Websites wie GoDaddy, IONOS oder Google Domains erfolgen.
Schritt 2 - Wählen Sie einen ESP
Nachdem Sie Ihren Domainnamen registriert haben, müssen Sie sich im nächsten Schritt für einen Anbieter entscheiden. Hier gibt es nur eine echte Wahl für eine sichere, schnelle und vertrauenswürdige Option, und das ist Sinch Mailjet. Obwohl wir unser eigenes Produkt selbstbewusst unterstützen, gibt es natürlich viele ESPs, aus denen Sie wählen können.
Schritt 3 - Konfigurieren Sie Ihre DNS-Einstellungen
Nachdem Sie Ihre Domain und Ihren ESP-Anbieter ausgewählt haben, müssen Sie über Ihren Domain-Registrar auf die DNS-Einstellungen Ihrer Domain zugreifen, um mehrere DNS-Einträge hinzuzufügen und Ihre benutzerdefinierte Domain zu konfigurieren.
Der Grund für das Hinzufügen dieser TXT-Datensätze ist, dass Ihr ESP überprüfen kann, ob Sie tatsächlich der Eigentümer des Domainnamens sind. ESPs verlangen diesen Schritt, um Ihre Versanddomain von Anfang an zu schützen.
Schritt 4 - Authentifizieren Sie Ihre Domain
Nachdem Sie Ihre Domain validiert haben, empfehlen wir Ihnen dringend, mindestens die ersten beiden der drei zusätzlichen E-Mail-Authentifizierungseinträge einzurichten:
SPF (Sender Policy Framework)
DKIM (DomainKeys Identified Mail)
DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting, and Conformance)
Sie arbeiten zusammen, um die Identität eines Absenders zu überprüfen, E-Mail-Spoofing und Phishing-Angriffe zu verhindern und die Zustellbarkeit von E-Mails zu gewährleisten.
Fazit: Eine benutzerdefinierte Domain lohnt sich
Auch wenn die Einrichtung einer benutzerdefinierten Versanddomain auf den ersten Blick mehrere technische Schritte erfordert, ist sie in Wirklichkeit unglaublich einfach und schnell erledigt!
Wenn Sie sich die Zeit nehmen, die in diesem Artikel beschriebenen Prozesse zu befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihre E-Mails korrekt authentifiziert werden und es weniger wahrscheinlich ist, dass sie als Spam markiert oder von den Servern der Empfänger zurückgewiesen werden.
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